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Grundgedanken der SoBaWi

Die solidarische Bauwirtschaft (SoBaWi) ist ein Zusammenschluss von bauinteressierten
Menschen, die den notwendigen gesellschaftlichen Wandel bereits in Form von solidarisch
organisierten Bauprojekten leben möchten. Diese Projekte sollen weiteren Anstoß geben,
den Wandel auf gesamtgesellschaftlicher Ebene voranzubringen. Die Organisation dieser
Projekte erfolgt auf Basis des Vereins „Solidarische Bauwirtschaft e.V.“.

Durch unser aktuelles kapitalistisches Wirtschaftssystem und den damit verbundenen
Werten sind wir in einer Sackgasse gelandet. Das erklärte Ziel ist die
Gewinnmaximierung. Die Basis dafür sind ein ungebremstes Wirtschaftswachstum und
gegenseitige Konkurrenz. Diesen Werten liegt ein zerstörerisches Welt- und
Menschenbild zu Grunde. Wir erleben uns als von der Natur und unseren Mitmenschen
getrennte Wesen. Diese künstlich konstruierte Trennung hat unser ökologisches System
und auch uns selbst aus einem gesunden Gleichgewicht gebracht. Jede*r versucht für sich
das scheinbar Beste herauszuholen.

Die SoBaWi möchte auf ein anderes Welt- und Menschenbild aufbauen und dem
entsprechend auch eine andere Gewichtung der Werte leben. Für uns ist der Mensch ein
lebendiger Teil der Natur der unzertrennlich mit der Natur und damit auch mit allen
anderen Wesen verbunden ist. Das impliziert, dass es dem einzelnen Menschen nur dann
gut gehen kann, wenn er das Wohlergehen aller anderen Wesen mit einbezieht. Daraus
ergibt sich automatisch das Ziel eines bereichernden Miteinanders.
Eine materielle Grundgeborgenheit ist für ein gutes Leben notwendig. Diese beinhaltet ein
Dach über dem Kopf, das Schutz vor Wetter und Kälte bietet, frisches, sauberes
Trinkwasser, bequeme und gesunde Kleidung und ausreichend finanzielle Mittel für eine
gesunde Ernährung. Das nennen wir einen „weltgerechten“ Lebensstil.
Verschwenderischen, materiellen Wohlstand, der nur auf Kosten des Gesamtsystems
möglich ist, lehnen wir ab.

Unser Ziel ist eine Gesellschaft, in der jede*r seine Fähigkeiten bedingungslos zur
Verfügung stellt und dass durch die Gesellschaft die eigenen Bedürfnisse befriedigt
werden. Bedingungslos und frei von jeder explizit festgelegten Tauschlogik. Die Basis
dafür sind gegenseitiges Vertrauen und ein faires Miteinander.
Heute sind wir noch weit entfernt von diesem Idealzustand.
Wir alle sind mehr oder weniger fest in das aktuelle Wirtschaftssystem, mit all seinen
Erfordernissen, eingebunden. Beim schrittweisen Aufbau eines neuen Systems wollen wir
uns gegenseitig unterstützen. Es geht darum, die Zwänge, in die wir eingebunden sind,
vor allem auch die finanziellen Zwänge, zu reduzieren.
Je unabhängiger wir werden und je weiter wir unsere finanziellen Zwänge reduzieren
können, desto bedingungsloser können wir unsere Fähigkeiten für den Aufbau einer
Gesellschaft zur Verfügung stellen. Im Zentrum dieser Gesellschaft steht das „gute Leben“
für alle.
Da ist es schon mal ein erster hilfreicher Schritt, wenn wir untereinander unsere
Leistungen zu günstigeren Preisen verrechnen.

Auf den Baustellen möchten wir ein kreatives, unterstützendes Miteinander leben. Das
beinhaltet, dass sich eine*r auf die/den andere*n verlassen kann und niemand es nötig
hat, sich in den Vordergrund zu stellen.
Das gemeinsame Ziel des solidarischen Miteinanders steht im Vordergrund.
Unterstützendes Miteinander bedeutet für uns auch, dass die Menschen, für die wir
bauen, so weit wie möglich und gewünscht, in den Prozess mit eingebunden werden.
Allen Beteiligten gegenüber soll eine größtmögliche Transparenz geschaffen werden.
Dies umfasst alle Phasen eines Baus: von den ersten gedanklichen Entwürfen, über die
Auswahl von konkreten Materialien und den damit verbundenen
Lebenszyklus, über die Kosten bis zu der Ausführung.

Ein verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen bedeutet auch die eigene Energie und
Lebenszeit so einzusetzen, dass man den best möglichen Beitrag für das Leben auf der
Erde leisten kann. Dazu gehört z.B. auch, dass Wissen gesammelt und allen innerhalb der
Gemeinschaft zur Verfügung gestellt wird. Pläne, die einmal bezahlt wurden können von
anderen weiter verwendet werden. So auch die Berechnungen, Statik, Energieplanung,
Kosten- und Bauzeitenplanung, etc. Auf diese Weise trägt jede:r zum Wissenspool bei und
macht das schnellere Verbreiten der Idee noch einfacher.

 

Es wurde 2023 ein weiterer Text “Werte der SoBaWi” im Koordinationskreis erarbeitet. Er soll auf dem Wintertreffen nochmals angeschaut und diskutiert werden. Aktuell liegt er in der Wechange-Cloud:

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