Fundamente | Schraubfundamente |
Typ | Eineinhalbstöckiger Holzständerbau |
Dämmung | Hanfkalk-Ausfachung |
Außenhaut | Kalkputz / Innenwände Lehmputz |
Energieversorgung | Anschluß ans Stromnetz |
Wasserversorgung | Anschluss am öffentlichen Netz und Nutzung von Regenwasser / Nutzung einer TTT |
Annes Ownhome
Ich habe Klemens im Oktober 2018 besucht. Er war absolut authentisch begeistert von seinem Projekt, seinen Ideen und überzeugend ansteckend.
Ich wollte auch inmitten natürlicher Materialien und Kreisläufe leben! 🙂
Mit den Plänen seiner Architektin und ihrer Hilfe entstand ein, auf meinen Standort passenderer Grundriss. Zunächst wurde der Bauantrag (im Oktober 2029 eingereicht), abgelehnt und schließlich im März 2020 doch genehmigt.
Größe: 24 m² Grundfläche auf 10 Schraubfundamenten,
+ 9 m² Fläche unterm Dach
Auf Marcs Baustelle in Wandlitz fand ich Anregung und Hilfe auch für mein Projekt. www.heimatraum-holzbau.de/projekte
Dort entstand die Idee, Hanf als Baustoff auszuprobieren. Ich arbeite in einem Waldkindergarten. Einfach Matschen und Stopfen – das passte.
www.hanfingenieur.de/2020/07/30/projekt-ownhome-oberkr%C3%A4mer/
Auf den beiden Internetseiten gibt es detaillierte Infos zum Bau.
Lage: am Waldrand, nordwestlich von Berlin, im Außenbereich,
Landschaftsschutzgebiet, auf „Grünfläche mit Zweckbestimmung
Privatgärten“
Das Nachbargrundstück ist seit über 25 Jahren unser Familienort mit kleiner Holzhütte, Sauna, Außenküche, großer Werkstatt, Zeltfläche… und überdachtem Außensitz – also Infrastruktur-Basis für den Bau des Ownhome
Rohbau: Juli 2020
In 2 ½ Wochen standen alle Wände, das Dach war gedeckt und der Ofen vorbereitet. Der Zimmerer (siehe oben) hatte das Baumaterial optimal vorbereitet bestellt. Er wurde in dieser Zeit Vater und konnte das Häuschen erst zum Bau des Folienwindfangs selbst begutachten. Neben dem Hanfkalkingenieur (siehe oben) und Klemens hatten sich 4 erfahrene SoBaWis für 3 Wochen Zeit genommen, dazu kam meine Familie und eine Extra-Hilfe für die Verpflegung.
Jeden Tag kamen Menschen dazu. …viiiiele Menschen 🙂 So brauchten wir zwar ein Gerüst aber kein schweres Gerät.
Am Ende entstanden zusätzlich eine Terrasse und eine Samba-Treppe zur Hochebene.
Putz außen/ innen: Oktober 2020 außen mit Kalk verputzt in ca. einer Woche mit Klemens und SoBaWiler*innen,
April 2021 innen Lehm (1Woche mit Helfern) und Tadelakt an
einem Wochenende mit Klemens,
Oktober 2021: Kalkfarbe außen und OrnamentDazwischen haben wir uns um die Elektrik gekümmert. Eine PV-Anlage gibt es bisher noch nicht.
Folien-Windfang: September 2021 Holzständer-Gerüst, 18 m² an einem Wochenende mit Familie und dem Zimmerer errichtet.
Im April 2022 haben wir mit Klemens und https://ebf-gmbh.de/ – Franz
in kleiner SoBaWi-Runde an einem Wochenende die ETFE-Folie angebracht,
Im November 2023 habe ich ein “Ordnungsbehördliches Verfahren” bekommen. Das “Bauen und Nutzen” des Folienanbaus war nicht genehmigt. Das stimmt auch. Allerdings ging ich, nach Klemens Erfahrung, nicht davon aus, dass das nötig wäre. Ich hatte mich nach möglichen Unterschieden in Brandenburg nur im Netz erkundigt
und eine genehmigungsfreie Option gefunden. Das war zu wenig. Es ist
ein „Wochenendhaus“ in baulich schwieriger Lage (siehe oben).
Hinweis: Erkundigt euch persönlich bei eurem zuständigen Amt. Mit Fragen wie: Wann muss ein “Anbau” genehmigt werden?… auch eine Terrassenüberdachung mit Folie?.. Wann gilt die Konstruktion als ein “umbauter Raum”?
Der hier ist nicht vollständig geschlossen und im Winter natürlich kalt.
Nach nachträglichem umfangreichem Bauantrag, Ablehnung,vielen Gesprächen, Rechtsberatung, und Anhörung läuft aktuell (Sommer 2025) die Prüfung eines „teilweise Rückbau-Kompromisses“.
Biogasanlage: Frühjahr 2023
Die Idee kam mit Katrin, die mir mehrfach beim Bauen half.
https://be-nrg.com/de/home/
Die Mikroorganismen in der Anlage sind nun schon zum zweiten Mal wieder „aufgewacht“ und das Füttern, Kochen und Düngen ist einfach toll!
Abwasser und Pflanzenkläranlage:
Aus finanziellen, zeitlichen und kognitiven Gründen 😉 entstand sie in Stufen. In der Baugenehmigungsphase haben wir den ownhome-Kreislauf bei der unteren Wasserbehörde offiziell angefragt. Das wurde abgelehnt. Also erstmal so:
1. Juni 2021 normaler/öffentlicher Wasseranschluss, + TTT-Toliette mit 800l. Abwasser-Tank für den Urin zur Fäkalienabfuhr, 500l Grauwassertank, +500l Tank mit Hausanschluss fürs spätere Frischwasser verbuddelt.
So habe ich 2 Jahre gelebt, viel Wasser gespart, aufgefangen und zum Gießen genutzt. Der Rest landete im 500l Grauwassertank und musste ca. 1x im Monat raus gepumpt werden.
2. Sommer 2024: 2 IBC-Tanks zwischen die vorhandenen platziert (siehe Foto) und verbunden, + Fallrohrfilter mit Wasserabscheider bringt Regenwasser dazu, + Jung-Pumpe im Grauwassertank bringt alles schneller und automatisch über die Pflanzen.
4. Frühjahr 2025: Umkehrosmoseanlage dazu gebaut + zweiten 1000l
Frischwassertank angehängt, da der Kleine nach Regen zu schnell voll war.
Ich will nun diese Stufe eine Zeit lang ausprobieren/optimieren. Die Wasserpflanzen sind schon mal alle angewachsen. Den Regenzulauf reguliere ich händisch. Welche Wasserqualität erhalte ich so? Wie oft muss ich nun die beiden Frischwassertanks auspumpen?…
Fortsetzung folgt.
Ich bin sooo dankbar für all die Zeit die mir Menschen geschenkt haben, für ihre Begeisterung, ihr Wissen und ihr Engagement!
Trotz überfordernden Entscheidungs-Momenten entstand immer eine ganz wundervolle, verbundene Stimmung und ein Miteinander.
Jetzt lebe ich hier am Wald, in einem Häuschen aus Hanf,…
… inmitten kleiner Geschichten.
Anne
Hier findet ihr meinen Bericht als PDF zum Download.